Der FührungskräfteKongress Beruflicher Schulen 2015
Ein Bericht aus Studierendensicht
Der Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen e. V. (BLBS) und der Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen e. V. (VLW) veranstalteten am 01. und 02. Oktober 2015 in Berlin zum ersten Mal einen Kongress, der sich an Führungskräfte beruflicher Schulen wendet. Unter der Thematik „Schule effektiv führen“ wurde ein Kongressprogramm angeboten, dass sich durch seine offene und diskursive Gestaltung hervorhob. Es fand ein Wechsel zwischen Vorträgen, Panel-Diskussionen und Workshops statt. Außerdem wurden freie Zeiten zum Besuch des Marktes der Möglichkeiten und zum Austausch mit Kolleginnen und Kollegen sowie den Vortragenden zur Verfügung gestellt. Im Fokus des Kongresses standen aktuelle Themen und Entwicklungen an beruflichen Schulen insbesondere aus der Perspektive der Schulleitung.
Wir als Studierendenbetreuung der Georg-August-Universität Göttingen waren mit Thorben Teyke und Patrick Geiser (beide 1. Mastersemester, WiPäd mit Informatik) und Linda Nauroth (3. Mastersemester, WiPäd mit Deutsch) im Serviceteam aktiv eingebunden. Als helfende Hand unterstützten wir den Kongress zur Erreichung eines reibungslosen Programmablaufes und dienten als Orientierung gebende Ansprechpartner für die Kongressgäste.
Es wurde uns darüber hinaus ermöglicht, an Foren teilzunehmen und Gespräche mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufzunehmen, die unsere künftige Verbandsarbeit nachhaltig beeinflussen. Hierbei ist als Beispiel der Beitrag von Steven Graf von Töteberg zu erwähnen, der uns sehr neugierig auf die Alexander-Technik zur Stressreduzierung gemacht hat. Wir werden uns weitergehend mit dieser Methode beschäftigen und recherchieren, ob das Angebot eines Workshops für Studierende sinnvoll erscheint und möglich ist.
Eine anregende Diskussionsgrundlage für den Aufbau der universitären Lehrkräfteausbildung in Deutschland lieferte Prof. Dr. Christoph Städeli, Leiter der Abteilung Sekundarstufe II (Berufsausbildung) an der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH). Er ermöglichte uns einen kurzen Einblick in die schweizerischen curricularen Vorgaben für die Ausbildung von Berufsfachschullehrerinnen und –lehrern. Weiterhin ging er darauf ein, wie Hochschulen und berufliche Schulen bei der Suche nach geeigneten neuen Lehrkräften zusammenarbeiten können. Dieses Forum ermöglichte somit einen Einblick in einen uns noch unbekannten universitären Ausbildungsansatz, der sich durch eine individuellere Schwerpunktsetzung und persönlichen Entwicklung der Studierenden sowie eine enger verzahnten Zusammenarbeit zwischen beruflichen Schulen und Universität auszeichnet.
Weitere besuchte Foren beschäftigten sich mit aktuellen Thematiken wie den Herausforderungen der Inklusion und den Dimensionen guter inklusiver beruflicher Schulen. Ebenso wurde aufgrund von aktuellen Daten auf die demographischen Entwicklungen, auch vor dem Hintergrund der Flüchtlingsströme, betrachtet und diskutiert. Wir haben das Bestreben, für das nächste Semester einen Tageskongress für Studierende zur Thematik Inklusion und Herausforderungen der Einbindung von Flüchtlingen in beruflichen Schulen anzubieten. Wir denken, dies wird auch aufgrund einer bisher fehlenden Implementierung dieser beiden Aspekte in der universitären Ausbildung auf eine sehr positive Resonanz seitens der Studierenden stoßen.
Innerhalb des Serviceteams wurde der bundesweite Austausch, der diesen Kongress prägte, durch die Helferinnen und Helfer aus Rheinland-Pfalz, Bremen, Sachsen und dem Saarland weitergeführt. Wir freuen uns über die neu geknüpften Kontakte und die Weiterführung des Austausches über Verbandsgrenzen hinaus. Weiterhin wollen wir ganz herzlich bei Eugen Straubinger (BLBS Bundesvorsitzender), Dr. Angelika Rehm (VLW Bundesvorsitzende)und Dr. Ernst G. John (VLW Bundesvorsitzender) und allen Beteiligten bedanken, die uns diese prägende Erfahrung ermöglicht haben und uns bei jeglichen Fragen gerne zur Seite standen.
Linda Nauroth
im Auftrag der VLWN-Studierendenbetreuung Universität Göttingen